Michael Seeling

Wuppertal

 

© Nicola Schrudde

 

Begründung der Jury

Der konzeptuelle Bildhauer Michael Seeling arbeitet mit Stein in feinen Schichtungen mit minimalen Biegungen des festen Materials. Bei seiner sogenannten tensionalen Steinbildhauerei werden gesägte Steinstreifen verflochten und kreieren einen Kubus, welcher die inneren Kräfte des Steines in seiner Form hält.

Die großformatigen Bleistiftzeichnungen Seelings von Vulkanen oder Zeitungsausschnitten wirken hyperpräzis: Eine Art Wissenschaftlichkeit wird vermittelt, und doch handelt es sich um eine individuelle Handzeichnung, zusammengesetzt aus Myriaden von kurzen Strichen. Die angewendete Schrägschraffur gleicht einer Geste des Schreibens, nuanciert in den Intensitäten von Graphitgrau. Man scheint bei der Betrachtung seiner Zeichnungen hindurch in die Tiefe des Raums zu blicken. Der Blick geht weiter, tritt ein in einen innewohnenden Bild-Raum, führt zu einer Erfahrung, die eine imaginative ist.

Bei Michael Seelings bildhauerischen Setzungen und Zeichnungen vollzieht sich eine einzigartige Qualität bei der Rezeption der Zeichnungen, im Zusammenspiel von Skulptur und Ausstellungsraum, im Spiel von Nähe und Distanz – klug gedacht, hoch ästhetisch und von bestechender künstlerischer Größe.

Vita

1958 / geboren in Wuppertal

1977-1980 / Lehre als Steinmetz und Steinbildhauer

1984-1990 / Studium der freien Kunst an der Gesamthochschule Kassel

1990 / Examen bei Friedrich Salzmann und Harry Kramer

1997 / Vorträge an der Bauhaus-Universität und der Bergischen Universität Wuppertal

2005-2014 / Lehrauftrag für Bildhauerei und interdisziplinäre Arbeit an der freien Akademie der bildenden Künste, Essen

 
Auszeichnungen

1996 / Kunstpreis der Stadtsparkasse Wuppertal

1993 / Volker-Hinniger-Preis der Stadt Bamberg

 
Seit 1987 / Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a.

Osthaus Museum Hagen

Galerie oqbo Berlin

Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal Barmen

Galerie Ulrich Müller Köln

Neuer Kunstverein Wuppertal

Städtische Galerie Villingen-Schwenningen

Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf

Kunstraum Hengesbach Wuppertal

Galerie kU28 Essen

Von der Heydt-Museum, Wuppertal

Hengesbach Gallery Berlin

Kunsthalle Göppingen

Kunstverein Bochum

Museum Abteiberg Mönchengladbach

Kunsthalle Jaroslawl

Villa Dessauer Bamberg

Atelier-Galerie-Kollektiv Wuppertal

Halle K 18 Kassel

Documentaforum Kassel

Kunsthaus Mainz

Centro Cultural Margarita Nelken Madrid (ES)

Deutscher Künstlerbund Berlin

Pictura Dordrecht (NL)


www.michael-seeling.de

 

Neuer Wuppertaler Kunstverein 2016, Installationsansicht, Skulptur: Kakteenpflanzung für den Neuen Wuppertaler Kunstverein, 2016, 380 x 225 x 190 cm, Zeichnung links: Matrix Opuntia ficus indica, 2016, Bleistift auf Papier, 197 x 97 cm, Zeichnung Mitte: Matrix Popocatepetl I, 2015, Bleistift auf Papier, 115 x 95,5 cm, Zeichnung rechts: Matrix Mexican crime scene, 2015, Bleistift auf Papier, 41 x 51 cm

Matrix Pinatubo IV, 2022, Bleistift auf Papier, 92,5 x 115 cm

Goldpiece 81-MX4-877 01, 2012, Skulptur: Styropor, blattvergoldet, 22,5 Karat, Sockel: Styropor, Metall, Gesamtmaße: 177,5 x 31,5 x 18 cm

Kubisches Steingeflecht, 2019, Skulptur: Züschener Sandstein, 30 x 30 x 30 cm, Sockel: Preßspahnplatten, teilweise laminiert, 104 x 32 x 32 cm