Babak Saed

Bonn

 

Babak Saed mit seiner Mama
© 2022 Oliver Steller

 

Begründung der Jury

Babak Saeds Konzeptkunst arbeitet mit dem Medium Sprache, die er in Installationen im öffentlichen Raum, Kunst am Bau, Video- und Audioarbeiten sowie Wandarbeiten umsetzt.

Mit der Darstellungsform seiner Sprache, die auf Interpunktion und Leerzeichen verzichtet und nur aus Großbuchstaben besteht, beabsichtigt er eine besondere Aufmerksamkeit für das Geschriebene und provoziert damit eine kritische Auseinandersetzung.

Die Arbeit von Babak Saed überzeugt die Jury durch seine konzeptuelle Sprache, Aktualität und zeitgleiche Nachhaltigkeit sowie Relevanz der Themen und Orte, die er sucht, um ein Zeichen im Außenraum zu setzen. Er verwebt in seiner Arbeit formale Grundsätze der Conceptual Art inhaltlich mit Geschichte und Erinnerungs- und Denkmalkultur. Die Positionierung der Schrift steht bei jeder Arbeit in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Inhalt der Sätze. Die Betrachtenden werden integraler Bestandteil der Arbeit und entwickeln das objektive oder subjektive Narrativ – die Kraft von Sprache und die der »Bilder im Kopf« werden offensichtlich.

Überzeugt haben die Jury in Saeds künstlerischer Arbeit ihre Sensibilität, ihre Glaubwürdigkeit und der kollektive Grundgedanke: Wir müssen Geschichte konstant reflektieren, um für die Gegenwart eine Haltung zu entwickeln.

Vita

1965 / geboren in Maschhad, Iran

1978 / Einreise nach Deutschland

1994 / Abschluss des Studiums: Dipl.-Volksw.

2000 / Kunstpreis der Stadt Bonn

2003 / Perm. Installation, Otto-Kühne-Schule, Bonn

2004 / Zuschlag, Kunst am Bau, Deutsche Welle, Bonn

2005 / Zuschlag, Kunst am Bau, FH Bonn-Rhein/Sieg

2008 / Zuschlag, Kunst am Bau, ULB Münster

2014 / Perm. Installation, Stadtmuseum Siegburg

2015 / Perm. Installation, Sparkasse Unna

2016 / Zuschlag, Kunst am Bau, Katholisch-Soziales-Institut, Siegburg

2017 / Perm. Installation, ZEG, Köln

2018 / Zuschlag, Kunst am Bau, Polizeipräsidium Reutlingen

2020 / Stipendium, Ministerium f. Kultur u. Wissenschaft NRW

2021 / Mitglied d. Kunstkommission Kunst im öfftl. Raum d. Stadt Bonn


Ausstellungen

2022 / Stern-Wywiol Galerie, HH (E)

2021 / Galerie c.art, Dornbirn/AT (G)

2021 / Verein f. aktuelle Kunst, Oberhausen (G)

2020 / Neue Galerie Dachau (G)

2019 / Galerie Linde Hollinger, Ladenburg (E)

2018 / Galerie Scheffel, Bad Homburg (E)

2015 / Galerie Am Lindenplatz, Vaduz/Li (G)

2014 / Galerie Kunstraum 21, Bonn (E)

2014 / Stadtmuseum Siegburg (E)

2012 / Kunsthaus NRW, Aachen (G)

2011 / Städt. Galerie Villingen-Schwenningen (E)

2011 / Galerie Hoffmann, Friedberg (G)

2010 / Radialsystem, Berlin (G)

2009 / Galerie Geiger, Konstanz (E)

2006 / Luminale, F/M. (G)

2003 / Galerie Erhard Klein, Mutscheid (G)

2003 / Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf (E)

2001 / Kunstmuseum Bonn (E)


www.babak-saed.de

 

„After Babel“, 2007, Akademie der Künste am Pariser Platz, Berlin, PE-Folie, Außenfassade + kl. Foto: Skulpturengarten, Muttersprachler:innen sollten solche Fehler in die Sätze einbetten, die sie als typische Fehler von Nichteinheimischen empfinden, © 2022 Babak Saed / VG Bild-Kunst, Bonn

„Zwischen Himmel und unten“, 2000, Bannerflug, Akademisches Kunstmuseum Bonn und im Himmel über Köln + Bonn, © 2022 Babak Saed / VG Bild-Kunst, Bonn

„Schimpfen im Herbst“, 2021, Videoinstallation, Kartäuserkirche Köln, 15 Menschen höchst unterschiedlicher Nationalitäten schimpfen in ihrer Muttersprache - wütend, schreiend, wild gestikulierend, © 2022 Oliver Steller

„GEHORCHEKEINEM“, 2009, Kunst am Bau der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, 200 x 2800 x 12 cm, © 2022 Babak Saed / VG Bild-Kunst, Bonn